Plenarsaal statt Klassenzimmer: Die Abgeordneten im Landtag von Nordrhein-Westfalen tauschten vom 27. – 29. Oktober 2022 für drei Tage ihren Platz mit einem jungen Menschen aus ihrem Wahlkreis. Beim Jugendlandtag lernen Schüler oder Studenten den politischen Alltag im Parlament kennen. Sie simulieren Fraktions-, Ausschuss- und Plenarsitzungen, beraten über reale gesellschaftliche Themen und hören Sachverständige an. Matthias Goeken MdL, Landtagsabgeordneter für den Kreis Höxter wird beim Jugendlandtag 2022 vertreten durch die 19-jährige Lotta Lüke aus Bad Driburg.

„Dass junge Menschen aktiv am politischen Geschehen teilnehmen, Abläufe verstehen und sich mit ihren Ideen einbringen, ist für uns ein wichtiges Anliegen“, erklärt Matthias Goeken. „Unsere jugendlichen Vertreter zwischen 16 und 20 Jahren bilden wie im wahren parlamentarischen Alltag Fraktionen, wählen Vorsitzende und beraten dann gemeinsam über Probleme und Herausforderungen, mit denen wir in NRW tatsächlich zu tun haben. Dabei werden auch Anträge beschlossen, mit denen wir als ,echte‘ Abgeordnete uns danach im Hauptausschuss des Landtags befassen. So werden die im Planspiel entwickelten Vorschläge politische Wirklichkeit.“

Für Lotta Lüke ist der zeitweise Wechsel von der Schul- auf die Abgeordnetenbank spannende Erfahrung: „Uns jungen Menschen wird häufig politisches Desinteresse vorgeworfen. Aber natürlich haben wir eigene Ideen und Vorstellungen, was für unser Land von Bedeutung ist – wir müssen dafür nur Gehör finden“, erklärt sie. „Der Jugendlandtag ist eine tolle Brücke zwischen Jugend und Parlament: Wir lernen einerseits die Prozesse, Hintergründe und Anforderungen von politischem Handeln kennen, die Abgeordneten nehmen andererseits unsere Impulse für Nordrhein-Westfalen auf und beschäftigen sich damit.“

Mit dem diesjährigen zwölften Jung-Parlament haben  bereits fast 2500 junge Menschen an den nordrhein-westfälischen Jugendlandtagen teilgenommen. Zweimal kam es übrigens in diesen zwölf Jahren auch zu einem Hammelsprung – also eine Abstimmung per Durchschreiten bestimmter Türen: 2013 zum Nichtraucherschutzgesetz und 2015 zur Studienplatzvergabe. Schwerpunktthemen in diesem Jahr sind Wahlen ab 16 und der Ausbau von ÖPNV sowie Radverkehr.

 

 

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