Die von der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) letzten Freitag erst veröffentlichte Überlegung in Beverungen-Würgassen ein „Logistikzentrum für das Endlager Konrad“ zu errichten, erschreckt zurecht die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region. Laut Planung der „Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung” (BGZ) sollen ab 2027 in einer Stahlbetonhalle (650 000 Kubikmeter) bis zu 15 000 Container mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen gelagert und sortiert werden. „Über die Planung wurde die Stadtverwaltung und der Kreis so wie auch wir als Mandatsträger nicht vorzeitig informiert. Für uns stellen sich folgende Fragen: Warum wird ein Standort nicht in der Nähe des Schacht Konrads favorisiert? Welche Kriterien sind für Gleis- und Straßeninfrastruktur für die Entscheidung zu Grunde gelegt worden? Der BGZ-Vorstand muss nun deutlich erklären, warum Würgassen vor Braunschweig vorgezogen werden soll. Die Bewertungsmatrix für die Bahn- und der Straßeninfrastruktur ist meiner Meinung nach nicht nachzuvollziehen.“, so Landtagsabgeordneter Goeken.
„Die Kommunikationsstrategie der BGZ wirft bei vielen Menschen Fragen auf. Zum Beispiel: Welche Stoffe sollen und würden gelagert werden? Welche Mengen würden zeitgleich in Würgassen gelagert? Lässt sich das Standortrisiko durch einen priorisierten Abtransport der Fässer aus dem Abbau des KKW Würgassen vermindern? Wie soll das Konzept für den Transport auf Schiene und Straße ausschauen? Welche Routen würden genutzt? Viele berechtigte Fragen, auf die wir klare und verbindliche Antworten benötigen.“, ergänzt Matthias Goeken MdL.
„Viele Bürgerinnen und Bürger in unserer Region lehnen ein solches Projekt deutlich ab. Deshalb sehe ich die Pläne sowie die Vorgehensweise von der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), ohne die Nachbarländer Hessen und Niedersachsen einzubinden, als schwierig und als höchst unverständlich an“, sagt Goeken MdL.
„Unsere Forderungen an die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) und das Bundesumweltministerium sind klar: Das gesamte Planungsverfahren muss transparent durchgeführt werden. Bürgerinnen und Bürger, Politiker sowie beteiligte Behördenvertreter müssen, soweit keine Sicherheitsinteressen betroffen sind, umfassenden Zugriff auf alle Daten haben. Klar muss sein, dass ein Logistikzentrum nur in Verbindung mit Schacht Konrad genehmigt werden darf. Auch die niedersächsische und hessische Seite ist in die Planungen eng einzubinden. Die eingeleitete strukturelle Entwicklung wie zum Beispiel im touristischen Bereich, der Gewerbeansiedlung und bei der Rückkehr von Fachkräften im Dreiländereck Beverungen, Bad Karlshafen und Samtgemeinde Boffzen könnten durch das Projekt gefährdet werden, da man mittelfristig von einer grünen Wiese auf dem ehemaligen KKW Gelände ausgegangen war. Hierzu regen wir an, von der Stadt Beverungen ein Gutachten in Auftrag zu geben, dessen Kosten von der BGZ zu erstatten sind.“